Imkerportraits
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Denn was wir lieben, schützen wir | Tobias

Alles begann wäh­rend mei­ner Grundschulzeit als ich ein „Was ist was?“-Buch mit dem Themen „Bienen und Ameisen“ bekam. Über 20 Jahre spä­ter war es dann 2017 soweit. Nachdem ich in unse­rer Mellifera Gruppe Berlin einen Kurs zur wesens­ge­mä­ßen Bienenhaltung gemacht haben, zogen die ers­ten 2 Bienenvölker in zwei Einraumbeuten bei mir ein. Auf mei­nem Standort im Volkspark Potsdam zeig­te sich schnell, dass das nicht das Territorium der Bienen, son­dern der Waldameisen ist. Diese mach­ten sich über eines mei­ner Völker her, wel­ches in kür­zes­ter Zeit auf eine faust­gro­ße ver­zwei­felt kämp­fen­de Kugel geschrumpft war. Der Boden auf dem gan­zen Stand raschel­te und wir konn­ten nur kurz dort sein, bevor die Ameisen auch uns angrif­fen. Wir rann­ten mit dem Imkerbesen zu dem Bienenstock, kehr­ten schnell an Ameisen raus, was ging und rann­ten zurück. Dazwischen star­te­te ich Aufrufe in ver­schie­de­nen Imkerforen, was wir tun könn­ten, den das nahe­lie­gends­te war damals nicht mög­lich: Sofort weg da mit den Bienen. 

Die ret­ten­de Idee brach­te dann ein Mellifera-Freund aus unse­rer Gruppe: Ameisen lau­fen nicht ger­ne über Schafe! Also wur­de schnellst­mög­lich unge­wa­sche­ne Schafswolle beschafft und der Bienenstock damit ein­ge­hüllt und was soll ich sagen: Es funk­tio­nier­te! Die Ameisen zogen sich weit­ge­hend zurück, die Bienen lern­ten schnell mit der für sie gefähr­li­chen Schafswolle umzu­ge­hen. In ihr ver­fan­gen sich schnell die Flügel, was den Tod der Biene bedeu­ten wür­de. Heute leben Ameisen und Bienen neben­ein­an­der, sie mögen sich nicht, aber sie las­sen sich leben. Und ich kann mehr und mehr ler­nen, wie die Natur eigent­lich funk­tio­niert. So war es viel­leicht kein Zufall, dass in dem Buch aus Grundschulzeiten Bienen und Ameisen behan­delt wur­den und bei­de in mein Leben traten. 

Zu Mellifera fand ich, weil mir früh klar gewor­den war, dass mir die kon­ven­tio­nel­le Imkerei nicht liegt. Ich begrei­fe den Bien, also das gan­ze Bienenvolk, als einen Organismus, der sein Wabenwerk wie ein Stützorgan baut. Ich bin fas­zi­niert von Luftzirkulationswegen im Wabenwerk, von per­fek­ter Genauigkeit des Wabenwerks und von wil­den Wachsformationen. Die Perfektion, Eleganz und Ästhetik eines Bien ist für mich unüber­treff­lich. Meine Begeisterung gebe ich ger­ne wei­ter, denn ich bin davon über­zeugt, dass wir das, was wir lie­ben auch schüt­zen. Und die Natur braucht unse­re Liebe um zu überleben. 

Mein Imkerstandort im Volkspark Potsdam ist öffent­lich ein­seh­bar, es sind dort zwei Mellifera Einraumkisten, eine TopBarHive und ein Warré-Bienenstock zu sehen. Führungen sind an eini­gen öffent­li­chen Tagen und nach Absprache möglich.

Standort

Volkspark Potsdam, Remisenpark, neben dem “Nomadenland”

Bienenstöcke

Zwei Mellifera Einraumkisten, eine TopBarHive und ein Warré-Bienenstock

Wesensgemäß?

Natürlich

Honigverkauf

Abgabe von gerin­gen Überschussmengen auf Nachfrage

Schwarmfänger ja
Kontakt

naturerleben@mailbox.org

Tobias Stute
Mellifera Regionalgruppe Berlin

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